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NO!art ist
die strategische
Kreuzung,
auf der sich
künstlerische
Produktion und
gesellschaftlich
kulturelle Aktionen
begegnen.

Stuetzpunkt
Foundation

NO!manipulation

 
TOP: Aphorismen +++ Erklärung +++ Manifest

Boris Lurie: Stenciled ON NO, 1969
BORIS LURIE | Works WITH NO: NO stenciled, 1969 | oil on cardboard, 54 x 95 cm

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APHORISMEN

KUNST IST KEIN SPIEGEL, der die Welt abbildet, sondern ein Hammer, der die Welt formt. Vladimir Mayakovsky

INDEM er in die Vergangenheit zurückkehrte, . . . erwarb er genug Sicherheit, um dem Chaos der Zukunft zu begegnen. Thomas Stearns Eliot

DIE NEUE SPRACHE DER KUNST ist nicht die allumfassende Sprache des Establishments, sondern die Meta-Sprache der totalen Verneinung; eine Verneinung, die sogar über revolutionäre Aktion hinausgeht. Kunst muss jenseits des Establishments sein — sogar des revolutionären Establishments — muss eine Sprache der Opposition, des Widerstandes und des Protestes sein. Herbert Marcuse

DER PREIS für DIE KOLLABORATION IN DER KUNST ist — wie in den Konzentrationslagern —, dass man im Exkrement erstickt. Nicht durch Nachgeben, Distanz, Kalt-Bleiben, Passivität oder durch Langweile entsteht grosse Kunst — was immer uns die Zyniker erzählen —, sondern die geheimnisvolle Zutat ist etwas, was man schwer erlernen kann, nämlich Mut. Boris Lurie

Je vehementer das "NO", desto gewisser liegt ihm ein "YES" zugrunde.. Martin Kirves

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ERKLÄRUNG

Die NO!art  — ursprünglich entstanden aus einer totalen Ablehnung heraus — entwickelte sich an anderen Orten zu einer Bewegung der Läuterung und Anpassung. Gut, die NO!art-Künstler hatten im Untergrund gelebt, ihre Ausstellungen fanden sogar in Kellern statt, ihre Arbeiten wurden in den Untergrund verdammt, sie wurden geknebelt, gefesselt, unterdrückt. Sie sind schon fast vergessen. Die meisten NO!art-Mitglieder schweigen nun endlich, weil sie sich an den harten Steinmauern die Köpfe blutig geschlagen haben, arbeiten nicht mehr öffentlich oder sind gestorben. Manche kämpfen weiter, andere wiederum haben sich anderen Zielen zugewandt. Der Keim wächst und wächst weiter, vermehrt sich um das hundertfache, in allen möglichen Medien, über die ganze Welt. Boris Lurie

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MANIFEST

NO!art  ist die strategische Kreuzung, auf der sich künstlerische Produktion und gesellschaftlich-kulturelle Aktion treffen. Ziel der NO!art ist der völlig unbehinderte Selbstausdruck durch die Kunst, die in ein gesellschaftliches Engagement einfliesst.

NO!art  ist Anti-Weltmarkt-Investitionskunst. Kunstmarkt-Investition ist kulturelle Manipulation.

NO!art  ist gegen "klinischen" wissenschaftlichen Ästhetizismus. Solcher Ästhetizismus ist keine Kunst.

NO!art  ist gegen die Anhäufung von Kunst-Weltmarkt-Investment-Mode-Dekorationen. Solche Dekorationsspiele sind Schlafmittel für die Kultur. Sie sind gegen die "Fantasie" im Dienste des Kunstmarktes.

NO!art  ist gegen alle Kunstweltmarkt "Salonkunst".

NO!art  ist Anti-Pop-art: Pop-art ist reaktionär. Sie verherrlicht die Konsumgesellschaft und mokiert sich nur über den Konsum der unteren Klassen: Die Suppendose, das billige Hemd. Pop-art ist chauvinistisch. Sie sabotiert die soziale Kunst für alle.

NO!art  ist antichauvinistisch: Die Vorherrschaft jeder nationalen "Schule" basiert doch hauptsächlich auf dem Ausmaß des verfügbaren Investmentkapitals. Die Vorherrschaft jeder nationalen "Schule" ist gleichzusetzen mit kulturellem Imperialismus.

NO!art  ist die Kunstkrise des kulturellen Erstickens.

NO!art  ist sozial relevanter persönlicher Ausdruck. Es ist die Soziale Kunst, die Protest-Kunst, die Anti-Kunst (Anti-Kunstmarkt-Kunst).

NO!art  schafft auf natürliche Weise neue ästhetische Formen, funktioniert aber auch auf natürliche Weise im Rahmen zeitgenössischer ästhetischer Formen. Ästhetische Innovationen sind nichts als ein Nebenprodukt ungehemmter Expression.

NO!art  verabscheut die "klinische", "wissenschaftliche" und pseudo-ästhetische Suche nach "Ästhetischer Innovation".

NO!art  öffnete und beeinflusste bestimmte Abweichungen vom Kunstweltmarkt, für die sie aber auf Dauer nicht verantwortlich gemacht werden kann, z.B. für die missratene Kunstweltmarkt Popart, für bestimmte gegenwärtige erotische Eskapisten und für Arbeiten, die nur um des Horrors willen entstanden sind.

NO!art  beeinflusste die heutige politische Kunst positiv, beeinflusste ebenso die Underground Presse, die Underground Filme, die Comics, die "subversive" Werbung, die Guerilla-Art Gruppen, die gesellschaftlichen Ereignisse.

NO!art  kämpft seit 1959 in dem Löwenmaul, das da heißt: New York City.

NO!art  wird rücksichtslos unterdrückt und dezimiert, aber nicht eliminiert oder ausgelöscht durch die Kunstweltmarkt-Unterdrückung.

NO!art  von Pin-ups zu Exkrementen: eine soziale Kunst-Rebellion.

NO!art  ist "programmatisch" dadurch, dass thematische Shows und Manifestationen innerhalb der Gruppenanstrengungen gemeinsam entstehen. Jede Show und jede Manifestation deutet demgemäss auf die nächste Aktivität hin.

NO!art  versucht, das Leben durch die Kunst zu beeinflussen, und fordert demnach die schnelle künstlerische strategische Antwort.

NO!art  aus dem Bauch heraus entstanden, ist keine künstlerische Besitzergreifung.

Die Zeit für YES!art liegt noch in weiter Ferne.

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