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LIL PICARD SEHR LIVE IN BERLIN
in: DER SPIEGEL, Hamburg, Heft 38/1978, vom 18.09.1978

Sie ist eine Elsa Maxwell des New Yorker Kunstbetriebs, doch auch dessen stets rege Aktivistin. Die deutsche Emigrantin Lil Picard, Künstlerin und Kunstreporterin, verkörpert mit unverheimlichten 78 Jahren ein bei politischem, oft feministischem Engagement vital gealtertes Stück Happening-Ära. Einen Gast-Aufenthalt in Berlin nutzt sie jetzt zu vielseitiger Selbstdarstellung. Beim Neuen Berliner Kunstverein und in der Galerie Kunze zeigt sie unter anderem polemisch "dematerialisierte", nämlich phasenweise verblassende Porträtserien (so von Richard Nixon), doch auch eine dokumentierende Arbeit über den künstlich verzögerten Krankenhaus-Tod. Eine Performance "Bed Tease" spielte gleichfalls auf das Sterben an, während ein "Mini-Happening", vorletzten Freitag, vom denaturierten Leben der "Pepsi-Generation" handelte. Mit Petersilie im Haar strebte die Künstlerin zurück zu unvergiftetem Grünzeug, pantomimisch auf einem Vibrator flötend, beklagte sie einen anderen Niedergang. Lil Picard: "Sex ist auch gesund, aber nicht mehr so ganz."

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