11. Mai 1999 | BORIS LURIE IST EIN FASZINIERENDES GESCHICHTSBUCH über das Leben im KZ. Er verbrachte seine Jugend als Gefangener der Nazis. Er war so jung und unschuldig und wurde genommen, um die Räume der Aufseher zu wischen und schaffte es konsequent, das Leben seines Vaters mit einer simplen Ausradierung zu retten. Ein aufgeklärter italienischer Sozialistenführer erzählte ihnen, wie man im Lager überlebt, ohne Kapo zu sein.
Er hat hunderte von unglaublichen Geschichten zu erzählen in der einfachsten Sprache; aber stattdessen mag er poetischen Schmalz. Aber es ist schwer, poetisch zu sein, wenn du keine Muttersprache hast. Seine Muttersprache war Russisch und als Kind lernte er Lettisch; aber er lernte an einer deutsch orientierten Sprachschule in Riga. Seine fliessende Sprache ist Englisch und er kann wunderbare Erzählungen weben, wenn er versucht, sie nicht zu poetisch wiederzugeben. Sein englisches Vokabular ist superb und sehr ausdrucksstark. Er kann dir unglaubliche Geschichten erzählen über sein Leben, seine Flucht, die Rote Armee, die amerikanische Armee ... etc.etc. ... unglaublich.
Es wäre schade, seine Erinnerungen zu verlieren an diese unglaublichen Jahre. Seine Suche nach seiner Mutter und seinen Schwestern erinnert ein wenig an kafkaeske Literatur.
Sein Vater war ein Mann von ungewöhnlichen Fähigkeiten und Überlebenstalenten; in ein paar Jahren wurde er von einer KZ-Vogelscheuche zu einem weltgewandten New Yorker Grundstücksmakler. Ungeachtet dessen ermutigte er seinen Sohn, Kunststudien nachzugehen.
Mit einem Wort: Boris ist der „Jedermann“ des 20. Jahrhunderts und sein Vater war Faust.
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23. Dezember 2000 | ALS BEGEISTERTER ANHÄNGER DER NO!art-BEWEGUNG sollte ich Ihren Namen sofort wiedererkennen; aber da ich fast ausschließlich Englisch spreche, ist meine sofortige Reaktion, wenn ich Ihren Namen sehe, "this is a spammer". Da ich das Wort DIET auswähle und denke, es ist eine Werbung dafür, mich wieder zu dem schlanken Wechselbalg zu machen, der ich einst war. Also sage ich noch einmal NEIN! vor allem zum "Sensenmann" und zum Nonnenrotz in Dublin Town. Ich wünsche Ihnen ein kreatives Jahr. Martin Levitt
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10. März 2004 | NO!art MEDALLION
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11. März 2004 | DANKE FÜR DEN NEWSLETTER. Noch nicht allzu informativ, aber auffallend gut aussehend. Wie ich immer gesagt habe, ist es besser, gut aussehend zu sein als begabt oder intelligent. Wie Sie sehen, gehöre ich der jungen Werther-Generation an. Auch künstlerisch verfolge ich die Ziele von Romain Rollands. "Jean Christophe". DIE KUNST WAR SCHON IMMER MEINE DÜRRE GELIEBTE UND PEINIGERIN. Weiter so mit der guten Arbeit! Das von Ihnen entwickelte Logo ist einfach umwerfend.
Martin (der jetzt zuschaut, wie der Schnee auf unseren Pisten in Vermont langsam verschwindet)
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5. März 2005 | DER ALTE BORIS hat die NO!art-Webseite noch nie gesehen. Er hat keine Computerkenntnisse und weiss nichts über digitale Gestaltung. Er sitzt in einer Außentoilette auf einem kalten Brett und zerknüllt ein Stück Zeitung in seiner Hand.
Ich habe ihm gesagt, dass die aktuelle NO!art-Site mit seiner Kunstreportage von 2005 genau ins Schwarze trifft. Setzen Sie die gute Arbeit fort. Ihre Präsentation ist großartig. Martin Levitt
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4. Juni 2005 | ARBEIT MIT BORIS! Die Zusammenarbeit mit allen, die die Todeslager überlebt haben, ist eine heikle Angelegenheit. Sie sind immer auf der Suche nach irgendeiner Gefahr und machen Manöver, um Sie zu zerfleischen. Ich war ein Freund und habe sogar für Boris gearbeitet. Es ging um Bares auf die Kralle. Ich bin bereit, Boris zu unterhalten, Boris zu füttern, Boris zu helfen; aber Geschäfte werden nur mit mir als Verantwortlichem gemacht. Nach dem Krieg stellte ich fest, dass die Überlebenden der Konzentrationslager sehr schroffe und schwierige Persönlichkeiten waren: Es gibt niemanden, der diese Art von Regime und Leben unbeschadet überstehen konnte. Es spielte keine Rolle, ob man Franzose, Russe oder Skandinavier war; man war nie wieder normal, man war ein Überlebender! Sie wurden getreten und geschlagen, als sie noch unschuldige Welpen waren. Im Grunde genommen ist Boris ein großzügiger und anhänglicher Mensch, der mit einer großen Zahl scheußlicher, emotionaler Narben lebt.
Wenn Sie mit ihm Geschäfte machen, müssen Sie alle Grenzen und Regeln im Voraus festlegen. Er war ein guter und loyaler Freund und weiß genau, was er mit mir zu tun hat. Boris hält mich wahrscheinlich für eine Kombination aus jähzornig und schwachsinnig und meint, er wüsste, was er mit mir zu tun hat. GUT!
Aber vergessen Sie nie, dass er intelligent und kreativ ist, und das ist eine wertvolle Eigenschaft bei einem Freund. Man muss nur über seine gelegentlichen verderblichen Streifzüge lachen. love, Martin
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11. Februar 2006 | BORIS VOR SEINEN FEINDEN RETTEN ... Liebe Freunde von Onkel Boris, es ist einfach wunderbar, dass alle so hoffnungsvoll für Boris sind. Das meiste davon klingt nach erbärmlichem und disharmonischem Pfeifen. Ich hatte den Eindruck von Boris, obwohl er davon nicht begeistert war, dass er plante, dass der Sohn von Gertrude Stein die Stiftung leiten sollte, die Stiftung nach Boris' Schwester und Mutter zu benennen, und auch, dass er helfen würde, Boris' Kunstwerke zu verewigen. Er würde auch versuchen, "NO!art" am Laufen zu halten.
Es scheint, dass alle so tun, als würde Boris bald in der Cedar Bar sein und eine Versammlung von Künstlern veranstalten. Wenn Boris diesen jüngsten Vorfall (Herzinfarkt d.Ü.) überlebt, wird er nicht in der Lage sein, allein zu leben. Er wird ständige Pflege und Rehabilitation benötigen. Um ein gängiges Gleichnis zu verwenden: "Jemand muss für Genosse Boris als Pinch Hitter (Schlagmannim Baseball d.Ü.) in der Öffentlichkeit auftreten". Wäre er von Anfang an in eine Reha-Klinik geschickt worden, würde er energisch an seine Vorhaben rangehen und Geld verdienen, Kunstwerke machen und eine ganze Reihe von hispanischen Arbeitern foltern.
Die ideale Situation wäre eine anständige Wohnung mit einer darin wohnenden, zähen, illegalen Mexikanerin mittleren Alters, die die Kontrolle hätte.
Boris ist leicht zu kontrollieren, er ist kein Kämpfer, er ist ein Überlebenskünstler. Wenn er diesen letzten Schachzug überlebt, ist es ein idealer Zeitpunkt für ihn, Kunst zu schaffen und einen Stab für seine Stiftung zu finden.
Ich hoffe, dass jemand einen Weg findet, Boris davon zu überzeugen, dass er jetzt so berühmt ist wie Giotto und nur noch Kunstwerke machen sollte, um seine Legende auszufüllen. Oder er kann weiterhin Daddy Warbucks spielen und an seinen Marktunternehmungen arbeiten; aber in einem kontrollierten Umfeld. Wenn man ihm die Verantwortung überlässt, ist er ein "toter Mann".
Gibt es nicht jemanden, der die Verantwortung übernehmen wird?
Ein besorgter - 80 Jahre alter Freund, Martin Levitt
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24. Januar 2007 | KUNSTWerke. Wenn Sie mir eine Adresse geben, schicke ich Ihnen eine Diskette mit Bildern, Zeichnungen und Gemälden von mir.
Halten Sie den guten Kampf aufrecht. Ich dachte immer, das Depressionslied der 1930er Jahre von George Gershwin beschreibt die "NO!art"-Philosophie: "Habe genug von nichts, Nichts ist genug für mich!" ["Got plenty of nothin', Nothin' is plenty for me!"]
Mit freundlichen Grüßen, Martin ►pictures