ALLAN KAPROW: "YARD" | Rezension von Martha Buskirk | Veröffentlicht in: Artforum international im Dezember 2009: "MONTIEREN SIE DIE REIFEN." Der wiederholte Befehl, dessen Autorität durch die vertraut klingende Intonation eines Obama-Imitators unterstrichen wurde, war Teil des Soundtracks von William Pope.L's Neuinterpretation von Allan Kaprows Yard aus dem Jahr 1961 - zwei Eigennamen, die nun an einen Reifenstapel gebunden sind, der dasselbe Stadthaus an der New Yorker Upper East Side einnimmt, in dem die Martha Jackson Gallery Kaprows ursprüngliches Eindringen beherbergte. Die erste Version von Yard erhielt ihren Namen von ihrem Standort im Freien, in einem Innenhof, den Kaprow mit Reifen füllte, nachdem er die bereits vor Ort befindlichen modernistischen Skulpturen abgedeckt hatte. ►mehr
ALLAN KAPROW: "FRIEZE" | Rezension von Olivier Debroise | am 8. September 2009: Wie kann ein Künstler nach Jackson Pollock gedeihen? Diese Frage war nach dem Tod des Künstlers von entscheidender Bedeutung und löste heftige Auseinandersetzungen aus, wenn auch nicht unter den Künstlern selbst, so doch unter der wachsenden Zahl von Kritikern, Händlern und Kuratoren, die auf der Suche nach "dem nächsten Pollock" waren. Allan Kaprow war einer der ersten, der das Gefühl der Verwaistheit zum Ausdruck brachte, das in den späten 1950er Jahren einen Wandel in der Kunstpraxis beschleunigen sollte: In seinem Essay "The Legacy of Jackson Pollock" (1958) schrieb Kaprow in der ersten Person Plural, als stünde seine Stimme für eine ganze Generation: Wir waren ein Teil von ihm: Er war vielleicht die Verkörperung unseres Strebens nach völliger Freiheit". ►mehr
Allan Kaprow: "SWEET WALL" | FUNDACIÓ ANTONI TÀPIES | kuratiert von Oriol Fontdevila | Museum Fundació Antoni Tàpies | Aragó 255 | Barcelona | 2014: Sweet Wall fand 1970 in Berlin statt, auf einer Brachfläche in der Nähe der Berliner Mauer, inmitten der Skelette und Trümmer von Gebäuden, die während des Zweiten Weltkriegs zerbombt worden waren. Die Intervention bestand aus dem Bau einer etwa dreißig Meter langen und einen halben Meter hohen Betonmauer. Der Mörtel, mit dem die Blöcke verbunden wurden, bestand aus Erdbeermarmelade, die auf Brotscheiben gestrichen wurde. Allan Kaprow errichtete die Mauer in Zusammenarbeit mit einem Dutzend Menschen und brauchte dafür einen ganzen Nachmittag.. ►mehr
Neue Nationalgalerie inszeniert Happening an fünf Orten Barrieren überwinden, neue Sphären erobern: Weil die Neue Nationalgalerie renoviert wird, wird Allan Kaprows "Fluids" in der Stadt inszeniert. | Von Nicola Kuhn | Erschienen in: Der Tagesspiegel, Berlin, am 14. September 2015: Das Mies van der Rohe-Gebäude ist wegen Renovierung geschlossen? Kein Problem. Die Neue Nationalgalerie ist ohnehin auf dem Sprung, denn sie muss das Gebäude für die Renovierung räumen. Sie nimmt es wörtlich und geht direkt auf die Straße. "Stadt/Bild", das Thema der Berlin Art Week, wird hier konkret. Allan Kaprow (1927 - 2006), der amerikanische Aktionskünstler, ist der bestmögliche Pate für den Gang ins Freie. Ihn hat es immer gestört, dass die Kunst in den Museen begraben ist. ►mehr