LEON GOLUB, Maler von heroischen Ausmaß ist mit 82 gestorben. | Von Holland Cotter in: New York Times vom 12. August 2004: Leon Golub, ein amerikanischer Maler von expressionistischen, heroischen Figuren, die die katastrophalen modernen politischen Bedingungen widerspiegeln, ist am Sonntag in Manhattan gestorben. Er war 82 Jahre alt und lebte in Manhattan. - Die Ursache waren Komplikationen nach einer Operation, sagte sein Sohn Stephen, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften am Swarthmore College. - Der 1922 in Chicago geborene Golub schloss 1950 sein Studium am Art Institute of Chicago ab und heiratete im folgenden Jahr die Künstlerin Nancy Spero. Zu dieser Zeit galt der abstrakte Expressionismus vielen als der fortschrittlichste Stil der Zeit. Doch Golub war von Anfang an ein Künstler in der figurativen Tradition, die auch in den Werken so unterschiedlicher amerikanischer Künstler wie Ben Shahn und David Park blühte. ►mehr
LEON GOLUB, politisch engagierter amerikanischer Künstler, dessen Werk sich mit Macht, Gewalt, Krieg und menschlichem Leid auseinandersetzt: | von Jon Bird in: The Guardian, London, am 13. August 2004: Leon Golub, einer der wichtigsten amerikanischen Künstler der Nachkriegszeit, ist im Alter von 82 Jahren in New York gestorben. Seine Frau, die Künstlerin Nancy Spero, und ihre Söhne sagen, er habe die Welt so verlassen, wie er sie immer bewohnt habe - mit einem klaren und entschlossenen Blick auf die Realität der Dinge. - Der in Chicago geborene Golub, der 1947 mit einem GI-Stipendium an der School of the Art Institute studierte, folgte einer Generation von New Yorker Künstlern, die sich durch ihre abstrakte und expressionistische Malerei auszeichneten, und war Teil eines alternativen Stils der Figuration, der auf den Ausdrucksmöglichkeiten des menschlichen Körpers beruhte. ►mehr
LEON GOLUB, Maler von figurativen Werken, die die Brutalität des Krieges angreifen | von Charles Darwent, in: Independent, London, am Mittwoch, den 25. August 2004: Wenn das Whitney Museum of American Art in New York die Ausstellung "War! Protest in America 1965-2004" morgen in New York eröffnet wird, ist sie ein beredter Beweis für Leon Golubs Überzeugung, dass die Menschen einem zustimmen, wenn man nur lange genug an seinen Überzeugungen festhält. - Lange bevor es bei Malern in Mode kam, das gegenwärtige US-Abenteuer im Irak anzugreifen, hat sich Golub bereits Gehör verschafft. Als Gründungsmitglied der Künstlersektion der amerikanischen Antikriegsgruppe Refuse and Resist! gehörte er zu den Erstunterzeichnern der Petition "Not In Our Name" vom Juni 2002, die die Invasionspolitik der Bush-Regierung verurteilte. - Und lange davor, Mitte der 1960er Jahre, als Künstler wie Jasper Johns und Philip Guston Antikriegsbilder malten, die intellektuell so anspielungsreich waren, dass sie über die Köpfe der meisten Amerikaner hinweggingen, arbeitete Golub an Gemälden mit Namen wie Vietnam und Napalm und Attentäter. Diese waren genauso anschaulich, wie ihre Titel vermuten lassen: "Ich bin", sagte Golub, "eine Maschine, die Monster hervorbringt". Viele dieser Monster werden in diesem Herbst in der Protest-Kunstausstellung des Whitney zu sehen sein. ►mehr