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Biografische Notiz

Erro (Ferro) geboren 1932 in Olafsvik (Island). Als 20jähriger verlässt er Reykjavik, geht nach Oslo, später nach Italien und lebt seit 1958 in Paris Er gehört zu jenen radikalen Künstlern, die im Laufe der 60er Jahre in Paris Gruppenausstellungen organisieren, welche die Kunstbetrachtung und die politische Position einer neuen Künstlergeneration der gesellschaftskritischen, gegenständlichen Kunst vertreten.

1968 malt er die schockierende, kritisch-realistische Bildserie "American Intérieur”, in der er die naiv-süßlichen, kitschigen amerikanischen Kleinbürgereinrichtungen mit den von Plakaten und Fernsehberichten, aus Zeitungen und Propagandabroschüren übernommenen Figuren der vietnamesischen Partisanen oder der chinesischen Volksarmee konfrontiert. Diese Bildserie veranschaulicht Errós Methodologie, bildnerische Klischees mit anderen bildnerischen Klischees zu konfrontieren.

Mit den Werkgruppen "Sex-Trémités” (1958-69) und "Retour d’USA” (1962-63) bezeugt er sein Interesse an der Kunstgeschichte. Die aus dem Jahr 1974 stammende Serie "Chinese Paintings” konfrontiert die verschiedenen Bildtopoi der westlichen und östlichen Propaganda, von den Erfolgsberichten der Eroberung des Weltalls bis zur Sozialisierung der Landwirtschaft und Kultur.

Der Name Erró ist untrennbar mit dem Begriff Pop Art verbunden. Von Anfang an versucht der Künstler, die Motive der neuen technischen Welt, vor allem Maschinen und Konstruktionen, in seine Darstellungen aufzunehmen. Ab Mitte der 60iger Jahre arbeitet Erró immer mehr mit den "vorfabrizierten” Bildern der illustrierten Comics, wobei er auch die Sprechblasen in die Kompositionen einbaut. Die einfachen, teils aggressiven und primitiven Texte manifestieren ein ebenso reduziertes und absichtlich manipuliertes Klischeesystem wie die Bilder selbst.

Es scheint die Technik der Collage besonders geeignet für diese frische, unmittelbare, provokative und aggressive Konfrontation unterschiedlicher Referenzen zu sein.

Erró zeigt uns die Welt gleichzeitig als diabolisch und grotesk, wobei die Klischees und Vorurteile, naive Verherrlichungen und schreckliche Erfahrungen die eindeutige, klare Orientierung unserer Wertsysteme und Weltanschauung fragwürdig machen.

"Er malt mit einer Besessenheit und Intensität als hieße es, die Welt in Atem zu halten (Ammann, Luzern 1975)." 1955 erste Bildserien. Beteiligte sich 1960 an der Involvement Show und anderen Ausstellungen der NO!art in der March Galerie. Verknüpfung von stereotypen Leitbildern in demaskierenden Collagen. Seit 1952 zahlreiche Ausstellungen in Europa und Amerika. — Lebt in Paris.

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