Künstler in der Ausstellung: Georg Baselitz, Joseph Beuys, Bazon Brock, Günter Brus, Carlfriedrich Claus, Guy Ernest Debord, Niki de Saint Phalle, Erró, Valie Export, Hans-Peter Feldmann, Sam Goodman, Hans Haacke, Dieter Hacker, Richard Hamilton, Lynn Hershman Leeson, Edward Kienholz, Milan Knizak, Maria Lassnig, Jean-Jacques Lebel, Boris Lurie (NO!art), George Macunias, Gustav Metzger, Yoko Ono, Nam June Paik, A.R. Penck, Sigmar Polke, Heimrad Prem, Martha Rosler, Eugen Schönebeck, Daniel Spoerri, ►Aldo Tambellini, Jean Tinguely, Günther Uecker, Wolf Vostell, Franz Erhard Walther, Peter Weibel, Vladimir Yankilevsky, HP Zimmer u.a.
1968 – Keinem anderen Jahr des 20. Jahrhunderts wird eine solche Symbolik und Ikonizität zugeschrieben, kein anderes Jahr ist mit Mythen besetzt, weckt Assoziationen, wird mit Vorurteilen betrachtet und weckt Emotionen. Ein Jahr, in dem in zahlreichen Ländern rund um den Globus Proteste, Umwälzungen und sogar Revolutionen stattfanden: Der Mai 1968 steht für internationale Jugend- und Protestkulturen in 56 Ländern, darunter 22 europäischen, aber auch für eine Kunst, die aus ihrem elitären Elfenbeinturm ausbricht - parallel dazu beginnen Massen von Menschen in der westlichen Welt nach Autonomie zu streben. Erst durch die Interaktion zwischen Studenten, Intellektuellen und Künstlern kann eine kulturelle Revolution stattfinden, die die autoritären Strukturen der Gesellschaften in Ost und West aufbrechen kann. Vor allem die Künstler, die das Kunstwerk für obsolet erklärten und zum Teil massiv gegen den Kunstmarkt und die kommerziell verwertbare Ware "Kunst" arbeiteten, trugen wesentlich dazu bei, dass die Wünsche und phantasievollen Visionen der Studentenbewegung in provokanten und prägnanten Zeichen und Bildern ihren Ausdruck fanden und Macht über die Realität ausübten ("Alle Macht der Phantasie!").
Aus der Distanz eines halben Jahrhunderts ist 2018 die perfekte Gelegenheit, einen umfassenden und transdisziplinären Blick auf dieses Schlüsseljahr des zwanzigsten Jahrhunderts (und seinen Platz als Mittelpunkt eines Jahrzehnts) zu werfen. Die Ausstellung wird zum ersten Mal die Ideen, Handlungen, Mythen und Selbstinterpretationen dieser Generation zeigen und analysieren, indem sie sie gleichzeitig durch den Spiegel der künstlerischen Produktionen und Praktiken betrachtet. Ziel ist es, einen neuen und kritischen Blick auf die Jahre um 1968 zu ermöglichen.
Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Peter und Irene Ludwig Stiftung, der Kulturstiftung der Länder und des LVR - Qualität für Menschen.
Schirmherr der Ausstellung: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Projektleitung: Esther Boehle
Kuratorische Assistentinnen: Sabine Halver und Sonja Wunderlich
Source: http://ludwigforum.de/en/event/flashes-of-the-future/