Erró, mit bürgerlichem Namen Gudmundur Gudmundsson, wurde 1932 in Ólafsvík geboren. Sein Werk, das aus Rückblenden besteht, ist ein Spiel mit verzerrenden Spiegeln und Fallen, dessen Inszenierung barocke Kühnheiten vervielfacht. Im Zeitalter des Internets und des undifferenzierten und überbordenden Bilderflusses ist er ein metaphorischer Künstler für die weltweite Zirkulation von Bildern!
Oscar Wilde behauptete, dass es vor William Turner keinen Nebel in London gab. Die großartige Serie von Gemälden in der Galerie Carré, die die letzten zwanzig Jahre seines Schaffens abdeckt, beweist, dass es vor Erró keine Comic-Superhelden gab und dass Papierfiguren erst unter seinen Pinseln wirklich berühmt werden. Für ihn sind Comics jedoch eher eine Gedächtnisstütze, ein Verzeichnis von Charakteren und Figuren. Er lässt die Geschichten, die sie erzählen, beiseite und ersetzt sie durch seine eigenen.
Erró ist ein wahrer Papivore und hat immer Hunger auf Bilder. In den neuesten Werken starren uns eine Reihe von Figuren mit ihren nassen, tragischen Augen an; maskierte Gestalten mustern uns... Angesichts dieses stillen Leidens muss man an die Kompositionen von Hieronymus Bosch und seinen Christus auf der Folterbank denken, der von einer Vielzahl von Figuren mit verzerrten Gesichtern umgeben ist, oder an James Ensor und seine glänzenden Selbstporträts mit Masken.
In dieser neuen humanistischen Odyssee, zu der uns die Ausstellung einlädt, fügen sich die Zutaten des Gedächtnisses jedes Einzelnen zusammen, um vielfältige Ereignisse zu erzählen, die den Traum und die Trivialität, das Heilige und das Nichtige, das Alltägliche und die Heldentat umfassen. Mit einem großen Spiel von Bildausschnitten, Formen und Farben, in einem Universum ohne Leere, erweckt Erró das ganze Welttheater zum Leben, das von frechen "Ladies Gaga" und zeitgenössischen Odysseus beherrscht wird, die endlich satt sind, mit Hamburgern in der Hand, die uns über den Preis der "Pax americana" zu befragen scheinen! Eine gewisse "Flower Power" im Vitriol feiert die Blitze der Ereignisse, ein ewiges Angebot im politischen Blitzlichtgewitter, wo Ideen zwar trennen können, Träume aber zusammenführen.Auszüge aus dem Ausstellungskatalog.
(Text von Renaud Faroux "Le Prince Erró")Zweisprachiger Katalog (Französisch-Englisch).
In dieser neuen humanistischen Odyssee, zu der uns die Ausstellung einlädt, fügen sich die Zutaten des Gedächtnisses jedes Einzelnen zusammen, um vielfältige Ereignisse zu erzählen, die den Traum und die Trivialität, das Heilige und das Nichtige, das Alltägliche und die Heldentat umfassen.