MAO's LETZTER BESUCH IN VENEDIG
►Lillian Vernon Center for International Affairs | 58 West 10th Street, NYC
April 19 — May 28, 2004
Errós lithografische Mappe Mao's Last Visit to Venice, die 2003 herausgegeben wurde, ist eine Neuauflage seiner Serie Chinese Paintings aus den Jahren 1974-79. Sie kombiniert den sozialistischen Realismus - den idealisierten, propagandistischen Stil, den die kommunistischen Regierungen Chinas und der Sowjetunion bevorzugten - mit sonnigen, malerischen Ansichten westlicher Städte, die aus Postkarten, Postern und Reisebroschüren stammen. In den Lithografien teilen sich hyperrealistische Darstellungen von Mao Zedong und seinen Anhängern den Platz mit Bildern der berühmten Piazzas und Denkmäler der italienischen Stadt. Erobern die triumphierenden Kommunisten "La Serenissima" oder sind sie lediglich Touristen, die den Markusplatz und den Canal Grande besichtigen und nach Souvenirs Ausschau halten?
In Maos letztem Besuch in Venedig deckt Erró geschickt die visuellen Ähnlichkeiten zwischen stark idealisierten, touristischen Postkarten-Stadtansichten und der Kunst des Sozialistischen Realismus auf, trotz ihrer offensichtlichen ideo-logischen Unterschiede. Indem er die beiden einander gegenüberstellt, zeigt er, dass sowohl nationale als auch theoretische Grenzen durchlässig sind. Wie Maos letzter Besuch in Venedig uns daran erinnert, sind die politischen und kulturellen Unterschiede zwischen Ost und West zwar ständig erklärt, aber manchmal schwer aufrechtzuerhalten.
